Gemeinsam stark für Kinder
Mitglieder des Kuratoriums und Organisatoren nach der feierlichen Unterzeichnung der Satzung
Die Caritas Heilbronn-Hohenlohe gründet eine Kinderstiftung für die Region Heilbronn-Franken. Mit einem Jubiläum fing alles an. Der Caritasverband für die Diözese Rottenburg-Stuttgart feierte im Jahr 2018 sein 100jähriges Bestehen und startete aus diesem Anlass unter dem Namen „Mach dich stark“ eine breit angelegte Initiative zur Bekämpfung von Kinderarmut.
Jedes 5. Kind im reichen Bundesland Baden-Württemberg ist von Armut bedroht. Auch in der Caritasregion Heilbronn-Hohenlohe werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer sozialen Arbeit mit diesem Tatbestand konfrontiert. Es gibt viel Handlungsbedarf, der auch über die vorhandenen Angebote der Caritas hinausgeht.
„In der Sozialarbeit haben wir viel mit erwachsenen Klienten zu tun“, erklärt Eleonore Reddemann, Fachleitung Soziale Hilfen der Caritas Heilbronn-Hohenlohe. „Wir merken dabei häufig, dass die Kinder schweigend daneben stehen und auch erheblich unter der Situation leiden.“ Diesen Kindern soll nun mit einer eigenen Stiftung für die Region Heilbronn-Hohenlohe geholfen werden.
CAMIAN heißt diese Stiftung, die jetzt in Heilbronn gegründet wurde. „Die Caritas will damit ein klares Zeichen gegen Kinderarmut in der Region Heilbronn-Franken setzen“, betonte Caritas-Regionalleiter Stefan Schneider bei der Gründungsveranstaltung.
„Das Besondere an dieser Stiftung ist auch, dass sich ihr Wirkungsbereich auf die ganze Region Heilbronn-Franken erstreckt.“ Die Kinderstiftung fördert Angebote für Kinder und Jugendliche in schwierigen und in besonderen Lebenslagen und hilft dabei, Ausgrenzung zu verhindern. Sie fördert die Integration von diesen Kindern und Jugendlichen mit ihren Familien in ihrem Lebensfeld.
Und was bedeutet der ungewöhnliche Name? Kathrin Lehel, die Geschäftsführerin der Stiftung liefert eine einfache Erklärung. „Die Herausforderungen, die wir mit der Stiftung angehen wollen, schaffen wir nicht alleine. Das gelingt nur mit engagierten Partnerinnen und Partnern. Die Caritas schafft diese Aufgabe nur mit anderen. Und so ist auch der Name der Stiftung entstanden: CAMIAN - Caritas mit anderen.“
Bereits bei der Gründungsveranstaltung konnten die Gäste einen Eindruck bekommen, wer diese „anderen“, die engagierten Kooperationspartner und Unterstützer der Stiftung sind. Auch Dr. Erhard Klotz, der frühere Geschäftsführer der Dieter-Schwarz-Stiftung erklärte sich bereit, seine Expertise aus der Stiftungsarbeit und der Politik bei Bedarf zur Verfügung zu stellen. „Es ist richtig, dass diese Stiftung regional aufgestellt ist“, betonte er.
Eine wichtige Rolle spielt das Kuratorium. Mit insgesamt neun Kuratoriumsmitglieder aus der ganzen Region Heilbronn-Franken startet die Stiftung ihre Arbeit. Das Kuratorium repräsentiert die Vielfalt der Themenfelder und Bereiche in denen die Kinderstiftung aktiv werden will. Kuratoriumsmitglieder sind daher Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Wirtschaft, Kirchen sowie dem öffentlichen Sektor.
Die Kinderstiftung CAMIAN ist als Treuhandstiftung unter dem Dach von Lebenswerk Zukunft, der CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, gegründet worden. Michael Buck, Vorstand, Lebenswerk Zukunft CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, erklärte die Vorteile dieses formalen Rahmens. „Eine Treuhandstiftung in dieser Form kann man auch mit relativ wenig Startkapital gründen. Angesichts der Situation am Kapitalmarkt stehen ja aktuell keine nennenswerten Zinseinnahmen zur Verfügung. Durch Spenden wird die Arbeit der Stiftung dann finanziert. Sie ist auch ein Kooperationsrahmen für verschiedene Akteure. Die Projektarbeit steht im Mittelpunkt.“
Die Spendenakquise wird daher vom Start weg ein großes Thema der neuen Kinderstiftung sein. Für die Begleitung der inhaltlichen Arbeit und innovative Ideen steht das Kuratorium bereit. Am Abend der Gründung haben alle ihre Unterschrift unter die Gründungspapiere gesetzt, die Angelika Hipp, Geschäftsführerin, Lebenswerk Zukunft CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, mitgebracht hatte. Im neuen Jahr kann die Stiftung jetzt richtig durchstarten.